SKS.

Wer mit einem Motor- oder Segelboot zum Beispiel nach Dänemark, Schweden oder England, also außerhalb der 3-Seemeilen-Zone fahren oder segeln möchte, muss zur eigenen Sicherheit über geeignete navigatorische und seemännische Kenntnisse verfügen. 

Der Sportküstenschifferschein unter Motor und Segel (SKS Motor und Segel) ist ein amtlicher Führerschein der vom Gesetzgeber der Bundesrepublik Deutschland und den Verbänden für das Führen von Fahrtenyachten unter Motor und Segel empfohlen wird. Er ist zwar zur Zeit noch nicht gesetzlich vorgeschrieben, wird aber häufig als Erfahrungsnachweis von Charterunternehmen verlangt. Der Geltungsbereich erstreckt sich über die Küstengewässer innerhalb der 12-Seemeilen-Zone. Darum ist zum Erwerb dieses Führerscheines der Besitz des SBF-See zwingende Voraussetzung. 

Zusatzinformation
Chartersegeljachten sind grundsätzlich mit mit einer Seefunkanlage ausgerüstet. Mit Inkrafttreten der Änderung zur Sportseeschifferscheinverordnung müssen Führer von Sportfahrzeugen ihre Befähigung zur Teilnahme am mobilen Seefunkdienst entsprechend der funktechnischen Ausrüstung des Sportfahrzeuges nachweisen. Das heißt, jeder Schiffsführer muss im Besitz eines entsprechenden Funkzeugnisses sein. Wer ein mit Funk ausgerüstetes Schiff führt, ohne im Besitz des entsprechenden Funkzeugnisses zu sein, begeht eine Ordnungswidrigkeit. 

Voraussetzung.

  • 16 Jahre
  • körperliche und geistige Tauglichkeit
  • SBF-See
  • 300 Seemeilen im Geltungsbereich (Nord-/Ostsee, Waddengewässer, Mittelmeer) Achtung: Ijsselmeer ist Binnengewässer und zählt nicht

Theorie.

Die theoretische Ausbildung wird von der Yachtschule Hüsken auch in Zusammenarbeit mit dem Segelclub Prinzensteg angeboten. Diese Kurse finden in Haltern am See statt.

Vermittelt wird das für die amtliche Prüfung geforderte Wissen (Auszug):

  • Gesetzeskunde: Lichterführung, Ausweichregeln, Fahrwasser
  • Sicherheit: Ausrüstung, Manövrieren, Ankern, Festmachen, Verhalten in bestimmten Situationen
  • Wetterkunde: Hoch- und Tiefdruckgebiete, Wolkenbilder, Wetterentwicklung, Gewitter
  • Motorenkunde: Antriebsarten, Kühlung, Betrieb
  • Segelkunde: Bootsformen, Takelung, Rigg, Segelphysik, Trimmen
  • Navigation: Kartendatum, Kursbeschickung, Abdrift, Peilverfahren, Leuchtfeuer
  • Gezeitenkunde: Höhe der Gezeit, Alter der Gezeit, Kartennull, Kartentiefe

Praxis.

Die praktische Motorboot- und Segelausbildung zum SKS findet während eines 7-tägigen Ausbildungstörns statt. Alle prüfungsrelevanten Manöver werden auf einem für die Ausbildung geeignetem Schulungsschiff ausgiebig geübt. Die terrestrische Navigation gehört ebenso zum Ausbildungsinhalt, wie die elektronische Navigation mittels GPS. Schiffssicherheit, gute Seemannschaft und Wetterkunde sind Bestandteil der praktischen Ausbildung. Unsere Ausbildung findet nach den Richtlinien der Sportküstenschifferscheinverordnung statt und beinhaltet folgende Elemente: 

Sicherheitsausrüstung 
Funktion der Seeventile und Gashähne, Motorüberprüfung (Öl, Wasser, Keilriemen), Wasser- und Treibstoffvorrat o.k., Rettungsmittel (Handhabung der Rettungsweste und Lifebelt, Rettungsring, Signalraketen, Lenzpumpen, Nebelhorn), Feuerlöscher, Funktion Pump-WC 

Bedienung 
Motor, Segel, Lot, Log, GPS, Kompass, Knoten, etc. 

Segelmanöver mit Kommandosprache
Wenden, Halsen, Schifften, Q-Wende, Beiliegen, ggf. Ankern, Kurs halten, ggf. Schleppen, Boje-über-Bord-Manöver 

Segeltechnik
Segel setzen/bergen, Segeltrimm, Reffen, Kurse zum Wind 

Motormanöver
Ablegen/Anlegen unter Motor unter Berücksichtigung des Radeffekts und des Windes mit entsprechenden Kommandos, Eindampfen in die Vor- bzw. Achterspring, Wenden auf engem Raum, kursgerechtes Aufstoppen (Radeffekt), Boje-über-Bord-Manöver 

Navigation
Koppeln, Peilung (Deck-, Kreuz- und Doppelpeilung), GPS-Anwendung 

Logbuch 
Eintragungen gemäß Muster 

Schiffstechnik 
Wasser- und Treibstofftank, Log, Beleuchtung, Starten/Abschalten des Motors, Motorüberwachung, Kühlwasseraustritt 

Wetter 
Wetterbericht einholen und auswerten, Wetterbeobachtung

Termine.

Hier sind alle Termine eines Jahres für den theoretischen Unterricht, für die praktische Ausbildung und die entsprechenden internen Prüfungstermine am Ausbildungsort gelistet. Trotz großer Sorgfalt können aus organisatorischen Gründen terminliche Änderungen möglich sein! Die internen Prüfungstermine sind nach Möglichkeit zeitlich an die Ausbildungskurse angepasst. Die Anzahl der Unterrichtsstunden (UStd.) entspricht dem Umfang des zu vermittelnden Stoffes. Eine Unterrichtstd. beträgt 45 Minuten. 

Prüfung.

Die amtliche Prüfung besteht aus einer theoretischen und einer praktischen Prüfung vor dem amtlichen Prüfungsausschuss des Deutschen Seglerverbandes. Ausreichende Kenntnisse in den maßgebenden Vorschriften (theoretische Prüfung) und in der praktischen Handhabung eines Sportbootes unter Motor und Segeln (praktische Prüfung) sind nachzuweisen. 

Die theoretische Prüfung besteht aus zwei Prüfungsteilen und zwar aus der Bearbeitung eines Fragebogens und der Bearbeitung einer Kartenaufgabe. Die Prüfungen können auch separat abgelegt werden, wobei die Reihenfolge beliebig ist. 
Hinsichtlich der Reihenfolge zwischen der theoretischen und praktischen Prüfung ist empfehlenswert, zuerst die theoretische Prüfung zu absolvieren, da Grundlagen der Wetterkunde und Navigation Bestandteil der praktischen Prüfung sein können.

Der Zeitraum zwischen den beiden bestandenen Teilprüfungen Theorie und Praxis darf 24 Monate nicht überschreiten. Ansonsten muss der absolvierte Prüfungsteil kostenpflichtig wiederholt werden.
Die theoretische und praktische Prüfung erfolgt in der Regel nach dem entsprechenden Ausbildungszyklus, der die genannten Vorgaben berücksichtigt. 

Zulassungsvoraussetzungen zur amtlichen Prüfung:

  • Mindestalter 16 Jahre,
  • der Sportbootführerschein-See (SBFS),
  • ein Lichtbild 38×45 mm im Halbprofil ohne Kopfbedeckung, nicht älter als 12 Monate und vor der Zulassung zur praktischen Prüfung 300 sm im Geltungsbereich.

Inhalte der theoretischen Prüfung (Auszug):

  • Gesetzeskunde: Lichterführung, Ausweichregeln, Fahrwasser
  • Sicherheit: Ausrüstung, Manövrieren, Ankern, Festmachen, Verhalten in bestimmten Situationen
  • Wetterkunde: Hoch- und Tiefdruckgebiete, Wolkenbilder, Wetterentwicklung, Gewitter
  • Motorenkunde: Antriebsarten, Kühlung, Betrieb
  • Segelkunde: Bootsformen, Takelung, Rigg, Segelphysik, Trimmen
  • Navigation: Kartendatum, Kursbeschickung, Abdrift, Peilverfahren
  • Gezeitenkunde: Höhe der Gezeit, Alter der Gezeit, Kartennull, Kartentiefe

Inhalte der praktischen Prüfung (Auszug):

  • Ablegen/Anlegen unter Motor unter Berücksichtigung des Radeffekts und des Windes mit entsprechenden Kommandos,
  • Eindampfen in die Spring, Wenden auf engem Raum, kursgerechtes Aufstoppen, Längsseits gehen,
  • Boje-über-Bord Manöver unter Maschine und Segeln,
  • Wenden, Halsen, Reffen, Kurse zum Wind,
  • Steuern nach Kompass und Seezeichen,
  • Navigation

Interessiert.

Bei Interesse bitte melden unter ausbildungswart@segelclub-prinzensteg.de